Wer braucht Gesundheitsmonitore?

Folgendes Szenario: Ein lautes Piepsen durchdringt den Raum. Ein Turm mit verschiedenen Maschinen, die über zahlreiche Kabel mit einem Patienten verbunden sind im Hintergrund. So sieht heutzutage die medizinische Überwachung in Krankenhäusern aus, zum Beispiel auf Intensivstationen.

Nun wird an der University of Tokyo an einer neuen Technologie gearbeitet, die tragbare Stromkreise ermöglicht. Optimalerweise spürt man diese kaum. Sie werden direkt auf die Haut aufgetragen. Vor allem für Patienten und Sportler ist das ein Vorteil, dadurch werden sie unabhängiger.

So eine Art Wearable kann das Überwachungssysteme deutlich schrumpfen und den Kabelsalat reduzieren. Patienten tragen es direkt auf der Haut. Es besteht aus Polyvinylalkohol (PVAL kommt bereits bei Kontaktlinsen zum Einsatz) und aus leitenden Nanostrukturen, die mit Gold überzogen sind.

Die PVAL-Schicht lässt sich nach dem Aufkleben auf der Haut abwaschen, sodass nur noch die goldfarbenen, dehnbaren „Leiterbahnen“ übrigbleiben. Durch diese Schicht schicken die japanischen Wissenschaftler Strom, um beispielsweise Daten zu übertragen oder LED-Lämpchen zum Leuchten zu bringen. Verbunden mit Sensoren entsteht so ein kleines Überwachungssystem.

In einem einwöchigen Test mit 20 Probanden fanden die Forscher heraus, dass ihr medizinisches Wearable weder juckt, noch die Patienten schwitzen lässt. „Es ist so möglich, die Vitalwerte von Patienten zu überwachen, ohne dass Stress oder ein unbequemes Gefühl entsteht“, sagt Someya über seine Erfindung. „Wir haben herausgefunden, dass derartige Geräte für eine dauerhafte Überwachung von einer Woche oder länger getragen werden können.“ Als Zielgruppe kommen Someya zufolge Patienten oder Sportler gleichermaßen in Frage.

Der Einsatz als medizinischer Überwachungsmechanismus ist allerdings ein neues Feld, das vor allem in Krankenhäusern ganze Abläufe verändern könnte.