Qualitätssicherung in der Osteopathie

Die Osteopathie erfreut sich bei Patienten wie Therapeuten gleichermaßen einer immer schneller wachsenden Beliebtheit. Sei es durch negative Erlebnisse mit der Schulmedizin, dass man mal den Osteopathen ausprobiert oder weil die Freundin echt tolle Erfahrungen gemacht hat, der Hype um die Osteopathie ist hat sich mittlerweile schon fast in Normalität verwandelt. Was vor 5 Jahren noch einen fast mystischen Touch hatte („wow, das war ja mal was ganz anderes, der hat ja gar keine Physiotherapie mit mir gemacht …“) ist heute schon nichts Besonderes mehr („ich war jetzt bei zwei Osteopathen, das sind auch keine Wunderheiler“). Tja, was soll man erwarten, Osteopathen sind Mediziner, manuelle Therapeuten, keine Wunderheiler. Aber Qualität, Ausbildung und Erfahrung dürfen Sie erwarten. Und hierauf hat sich der Hype leider nicht immer positiv ausgewirkt. Immer mehr Schüler, die gerade mal die Ausbildung hinter sich haben, verlangen teilweise horrende Preise und wollen passend zu unserer immer schnelllebigeren Gesellschaft lieber heute als morgen „DER Superheiler“ sein. Damit können leider weder die Schulen noch die Lobbyisten mithalten, die immer noch für ein einheitliches Berufsbild mit entsprechenden Qualitätskriterien kämpfen müssen. Es bleibt zu beobachten, wohin die Entwicklung geht. Viele Therapeuten kombinieren und spezialisieren sich. Da gibt es die Kinder und Säuglingsostoepathen (Anmerkung: Die Osteopathie nach A.T. Still macht im Ansatz keinen Unterschied bei Erwachsenen oder Kindern, aber verständlicherweise vertrauen Eltern Ihre Schützlinge lieber Therapeuten mit entsprechendem Schwerpunkt an), die Sportosteopathen oder diejenigen, die Ernährungswissenschaften oder TCM mit Osteopathie kombinieren. Das zeigt: Die Konkurrenz wächst und man sucht Nischen.

Wie auch immer man zu dieser Entwicklung stehen mag: Am Ende sollte sich der Patient, der sich einem Therapeuten anvertraut, in erster Linien von dessen Qualifikation überzeugen und in zweiter Linie bei ihm wohlfühlen.

Das Vertrauen und die gemeinsame „Wellenlänge“ spielt in der Behandlung und im Genesungsprozess eine große Rolle.