Einen sehr spannenden Artikel über Krebs Schnellerkennung veröffentlichte heute (9.06.2017) das WIRED Magazin.
Worum geht es?
Je früher man einen Tumor entdeckt, desto besser. Da sind sich Wissenschaftler wie Mediziner einig. Wissenschaftler forschen deshalb an einer Methode, die in Zukunft Schnelltests für Krebs ermöglichen könnte. Bereits heute bietet die sogenannte Liquid Biopsy Vorteile in der Therapie der Krankheit.
Die Möglichkeiten klingen fantastisch: Ein kurzer Piks, ein bisschen Blut, mehr ist in Zukunft vielleicht nicht mehr nötig, um einen Tumor zu entdecken. Ein Krebstest, so schnell und einfach, dass er zu jedem Routine-Checkup dazugehören könnte. Funktioniert das?
Bei der Liquid Biopsy isoliert man aus Blutplasma (oder anderen Körperflüssigkeiten wie Urin) die sogenannte cell free DNA (cfDNA). Das sind kleine Erbinformations-Fragmente – meist nicht länger als 150 Basenpaare – die frei im Blut schwimmen. „Sie werden zum Beispiel freigesetzt, wenn Zellen sterben“, erklärt Holger Sültmann vom Deutschen Krebsforschungszentrum. Auch Tumorzellen geben cfDNA-ab, wenn ihre Lebenszeit zu Ende ist.
2015 starben weltweit 8,8 Millionen Menschen an Krebs. Je früher die Krankheit entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Doch kleine Tumore sind auch mit den heutigen Möglichkeiten der Früherkennung schwer auszumachen. Um die Art eines Tumors zu bestimmen oder ihn während einer Therapie zu beobachten, braucht man in den allermeisten Fällen Gewebeproben, für die die Patienten biopsiert werden müssen. „Das ist ein invasives Verfahren, das bei vielen Krebspatienten riskant ist“, sagt Sültmann. Blut abnehmen ist dagegen ein Kinderspiel.